Baugeschichte
Ursprünglich soll „In der Helle“, unweit der heutigen Kirche eine Kapelle gestanden haben.
Das Recht, den Kaplan einzusetzen hatte der Dompropst zu Bremen; das Recht ihn zu wählen hatte gegen ein jährliches Entgeld der Propst von Himmelpforten erworben.
Name der Kirche
H.J. Pratje schreibt Ende des 18. Jahrhunderts:
In der alten Kirche (In der Helle) war ein Altar, auf welchem ein Marienbild mit dem Christuskinde geschnitzt war.
Unter den Füßen hatte Maria einen Todtenkopf und einen halben Mond.
Auf beyden Seiten des Marienbildes war ein Mönch und hinter demselben allerhand Figuren, so zum Theile mit Kronen gezieret waren.
Zwischen denselben stand auch der Papst mit seiner dreyfachen Krone.
Der Name für die St. Marien Kirche in Großenwörden wird wohl von der alten Kapelle übernommen worden sein.
In der Innenausstattung spiegelt er sich allerdings nicht wieder.
Außen
Die St. Marien Kirche ist ein schlichter, einschiffiger Fachwerkbau mit vierseitiger Apsis im Osten und einem hölzernen Turm im Westen.
Über der östl. Eingangstür ist das Datum der Einweihung angebracht:
ANNO 1636 DEN 22 MAII:
In der Wetterfahne des Turmes ist die Zahl 697 zu erkennen, was wohl zur Jahreszahl 1697 zu ergänzen ist.
In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts in den Jahren
1958-1962 und zuletzt 1974 / 1975 wurde die Kirche grundlegend renoviert.
Innen
Die heutige innere Ausgestaltung der Kirche ist im Wesentlichen in der Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden.
Auch die Fenster stammen aus dieser Zeit.
Bei der großen Renovierung 1975 wurden die jetzigen Farben in die Kirche eingebracht.
Der Kanzelaltar stammt von 1704, wobei die Kanzel wohl erst später eingefügt wurde, an Stelle eines ursprünglichen Abendmahlsbildes, das jetzt die südliche Seitenwand ziert.
Das Kruzifix auf dem Altartisch stammt aus dem 19. Jhdt, der Korpus ist allerdings schon um 1400 herum entstanden.
Er stammt entweder aus der ehemaligen Kapelle oder aus einer anderen, älteren Kirche.
Bei der Renovierung Mitte des 19. Jhdt. wurde auch das jetzige Gestühl eingebaut.
Die umbauten Stühle mit den Gitterfenstern in den Ecken des Altarraumes stammen aus dem 18. Jhdt.
Die Ausstrahlung des Lese– und Predigtpults wird von einem gewebten Behang bestimmt, der einen Lebensbaum zeigt und im Hintergrund die Worte aus 2, Mose 3, 14:
„ICH BIN DER ICH BIN“.
Die Fortsetzung des Baumes findet sich in dem gleichfalls gewebten Altarbehang.
Ein Zweig des Lebensbaumes ragt in unsere Welt, in unsere Landschaft mit Wasser, Land und Himmel.
Der Friedensbogen deutet den Segen Gottes an und die Geschichte von den 5 Broten und 2 Fischen den Auftrag der Kirche:
„Gebt ihr ihnen zu essen.“
Alle Farben des Kirchenjahres sind in diesen Paramenten enthalten, die der Künstler Raimund Adametz aus Oberndorf 2006 für diese Kirche webte.
2009 vervollständigte die neue Taufe den Innenraum der St. Marien Kirche.
Die Glaskünstlerin Gitte Graver aus Ribe in Dänemark gestaltete die Taufschale in den Farben des Regenbogens, der Elemente und der Himmelsrichtungen.
Die Friedenstaube aus dem Altarbehang bildet hier den Mittelpunkt im Kreuz und die Zusage Jesu in der Taufe
„ICH BIN BEI DIR“
Bewusst im Stil einer Kinderzeichnung sind biblische Geschichten dargestellt und die Begriffe Leben, Licht, Weg und Wasser.
Die Holzarbeiten von Taufe, Taufkerze und Lese/Predigtpult wurden von dem Tischlermeister Jürgen Winter aus Neuland gestaltet.
Die Empore an der Westseite der Kirche entstand 1879 mit dem Einbau einer Orgel.
Die jetzige Orgel wurde 1958 von der Fa. Kemper gebaut.
Der Kronleuchter aus Gelbguss wurde 1667 von dem damaligen Richter zu Großenwörden Johan Schröder gestiftet.
Die übrigen Lampen wurden 1959 eingebaut.